10.5.13

seedmatch atomisiert gewinnanteile

seedmatch macht mich so langsam sauer. Für das im oktober 2011 abgeschlossene Projekt cosmopol-shop.com wurde den investoren insgesamt noch eine ausschüttung in höhe von 16,67 % des gewinns zugesagt. die berechnung ist einfach: 

fundinglimit : unternehmenswert. 
im konkreten fall: 100.000 € : 600.000 € = 16,67 %


das nachfolgende projekt neuronation.de hatte zufälligerweise den selben unternehmenswert, nämlich 600.000 €, fundinglimit selbstredend 100.000 € = 16,67 % gewinnanteil.

dann kam bluepatent.com, die waren plötzlich 748.500 € wert, daraus folgte ein gewinnanteil von 13,36 %.

bei smarchive.de waren es dann noch 6,68 %. 

der hebel ist einfach: durch eine anhebung des "unternehmenswerts" sinkt der gewinnanteil der investoren.

aktuell schlagen die macher von seedmatch.de dem fass den boden aus: AOTERRA ist bereit, seinen investoren immerhin noch 6 % seines gewinns abzugeben. dass höchst optimistische gewinnplanungen tatsächlich weit unterschritten werden, ist bei der seedfinanzierung eine uralte schmerzhafte erfahrung. bei AOTERRA wird das höchstwahrscheinlich nicht anders sein. macht das unternehmen in einem der nächsten jahre sagen wir mal 100.000€ gewinn, erhalten die investoren auf ihren einsatz von 750.000 € (=fundinglimit)immerhin 6.000 € = 0,8 %. in diesem fall wäre das geld auf dem sparbuch besser aufgehoben.

anders herum gerechnet: 

für eine mit grosser zurückhaltung erwartete rendite von schlappen 15 % muss das unternehmen einen gewinn von 1.875.000 € ausweisen. na dann viel spaß mit diesem investment! 
5 schwarmgrübler: seedmatch atomisiert gewinnanteile seedmatch macht mich so langsam sauer. Für das im oktober 2011 abgeschlossene Projekt cosmopol-shop.com wurde den investoren insgesamt noch...

2 Kommentare:

  1. Hallo Herr Schreyer,

    Ihr Renditepotential beim Crowdfunding basiert im Wesentlichen auf zwei Szenarien: Exit oder Kündigung.

    1. Exit: Im Falle eines Exits der Gründer von AoTerra sind Sie quasi unbegrenzt in Höhe Ihrer persönlichen Beteiligungsquote – vorbehaltlich einer etwaigen Verwässerung - wirtschaftlich am Exiterlös beteiligt. Die Dimension eines solchen Exits ist immer Fall-abhängig, aber eine Betrachtung der Branche gibt einen guten Ausblick, in welcher Dimension sich das abspielen kann.

    2. Kündigung: Wenn (bei Ausbleiben eines Exits) AoTerra im Jahr 2017 das angestrebte Plan-EBIT von ca. 41,6 Mio. Euro bzw. den angestrebten Plan-Umsatz von ca. 144,7 Mio. Euro erreichen würde, dann würde Ihre Rendite - vorbehaltlich einer etwaigen Verwässerung - ca. 1.900% (EBIT) bzw. ca. 1.290% (Umsatz) betragen. Dieser unverbindlichen Beispielrechnung liegen die vertraglich festgelegten Bewertungs-Multiples von 6,0 (EBIT) und 1,2 (Umsatz) zu Grunde. Selbst wenn AoTerra z.B. nur ein EBIT von ca. 5,6 Mio. Euro oder einen Umsatz von ca. 27,8 Mio. Euro erzielen und es durch weitere Finanzierungsrunden zu einer Verwässerung von z.B. 25% kommen würde, würde Ihre Auszahlung ca. 200% betragen (100% Rendite). Bei einem Investment von 1.000 Euro erhielten Sie in diesem Fall ca. 2.000 Euro zurück. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: http://blog.seedmatch.de/2013/03/28/exitbeteiligung-wie-sie-als-crowdinvestor-langfristig-am-erfolg-eines-startups-partizipieren/

    Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um vereinfachte Erläuterungen und Darstellungen des Renditepotenzials handelt. Es ist immer der Beteiligungsvertrag des Fundings maßgeblich!

    Bei genauerer Betrachtung sollte Ihnen außerdem aufgefallen sein, dass es sich bei AoTerra um ein Startup handelt, dessen Umsatz- und Renditepotenzial jenseits dessen liegt, was es vorher bei Seedmatch gegeben hat, was nicht in der mangelnden Qualität der früheren Startups liegt, sondern an der einmaligen Innovation, die AoTerra als USP vertreibt: Heizen mit Server-Abwärme.

    Viele Grüße
    Jakob Carstens
    Head of Marketing
    Seedmatch

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  2. Hallo Herr Carstens,

    danke für Ihren Kommentar. Es ist mir durchaus aufgefallen, dass AoTerra eine Innovation anbietet. Aber für einen innovativen Unternehmer reicht es nicht, eine neue Lösung zu entwickeln. Innovationen müssen auf dem Markt durchgesetzt werden und das ist denkbar schwer. Eine Pionierrente wird nur solange realisiert, wie der Unternehmer durch seine Innovation eine Monopolstellung im Wettbewerb halten kann (Schumpeter). Nach meiner persönlichen Auffassung reicht den Wettbewerbern die Zeit, die AoTerra für Anlaufverluste geplant hat. Noch etwas: Erfahrungsgemäß sind Anlaufverluste immer höher und dauern immer länger als man es plant.

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